Präsentation der Arbeit der rumänischen Tierschützerin Aniela Ghita (Verein „Hope for Romanian strays“) aus Ploiesti
Kapitel 1) DAS ÖFFENTLICHE TIERHEIM „BUCOV-Shelter“ IN PLOIESTI.
Das öffentliche Tierheim „Bucov“ liegt 11 km außerhalb der Stadt Ploiesti, rund 70 km von Bukarest entfernt. Bucov genießt einen verheerenden Ruf, wofür letztendlich die phlegmatische Tierheim-Leitung, der unfähige städtische Tierarzt und der Rest der herzlosen Belegschaft verantwortlich sind, denen das Wohlergehen der Hunde völlig gleichgültig ist.
Rund 1800 Hunde (genaue Anzahl nicht erfassbar) fristen derzeit in Bucov ihr jämmerliches Dasein, viele davon werden den morgigen Tag nicht mehr erleben. Einzig unsere Tierschützerin Aniela Ghita kämpft in Bucov – gemeinsam mit ihrer Kollegin Mihaela – tagtäglich um das Leben dieser Tiere. Die städtischen Hundefänger sind gleichzeitig auch die Arbeiter, die die Hunde mit Futter und Wasser versorgen und zudem die Zwinger reinigen SOLLTEN – was sie aber tatsächlich nur sehr selten tun. Die hygienischen Bedingungen sind dementsprechend katastrophal und krankheitsfördernd! Im Herbst, während der großen Regenfälle, vermischt sich der unbefestigte Boden mit Fäkalien und die Hunde stehen permanent im keimvergifteten Schlamm. Auch haben nicht einmal alle Hunde eine Hütte als geschützten Rückzugsort.
Die Hundefänger versorgen die Hunde nur mangelhaft und unzuverlässig mit Futter und Wasser – für sie sind die Hunde wertlose, überflüssige, lästige „Ware“ und keine bedürftigen Lebewesen, die es zu pflegen gilt. Es gibt Tage, da gibt es überhaupt kein Futter und „echtes“ Hunde-Trockenfutter gibt es überhaupt nur von Lieferungen aus Spendengeldern, bereitgestellt vom deutschen Tierschutzverein „ProDogRomania“ e.V., der sich so gut wie möglich um das Wohlergehen der Tiere kümmert. An den anderen Tagen bekommen die Hunde Abfälle, die weder ausreichend, noch nahrhaft oder gar gesund sind. Im Sommer stehen die Hunde oft in der brütenden Hitze ohne Sonnenschutz und Wasser. Selbst an Wassertrögen fehlt es hinten und vorne.
Es gibt hier so viel Elend, weil es einfach nicht reicht, dass sich lediglich 2 tierliebende Damen um rund 1800 Hunde kümmern. Es gibt kranke Hunde, die keiner entdeckt, oder alte Hunde, die entsetzlich leiden, weil sie sich plötzlich – nach einem Leben in „Freiheit“ – auf der Straße oder gar in einer Familie, lieblos im Tierheim eingesperrt wiederfinden. Das Tierleid ist unermesslich, es mangelt einfach am Nötigsten für ein würdevolles Tierleben.
Alle Hunde leben auch bei eisiger Kälte im Freien, bis auf einige kranke oder verletzte Hunde in den 12 Innenzwingern, wo es dunkel, komplett überfüllt und unendlich trostlos ist. Manche Hunde sitzen dort Jahre Man bräuchte ein weiteres Gebäude und zusätzliche Zwinger sowie eine Struktur, wann welcher Hund wo vernünftig untergebracht wird.
Aktuell bringen die Hundefänger täglich zwischen 20 und 30 in der Stadt eingefangene Hunde ins Tierheim, wo sie sie wahllos in irgendwelche Zwinger stecken.
Es gibt immer wieder schlimme, teils tödliche Kämpfe, wenn neue Hunde in die bestehenden Rudel geworfen werden. Teilweise sind die Hunde auch hungrig, oder es geht um die Rangordnung, oder um einen der viel zu wenigen Plätze in einer Hundehütte. So kommt es nahezu täglich zu verletzten Tieren. Wenn sie Glück haben, werden sie von unserer Aniela oder ihrer Kollegin entdeckt, wenn nicht, bleiben sie verletzt liegen oder sterben, ohne dass es irgendjemand bemerkt. Und immer wieder „verschwinden“ Hunde auf mysteriöse Weise.
Täglich tragen sich im Tierheim unendlich viele Tragödien zu und täglich kommen neue Tiere im Shelter an, darunter auch hilflose Welpen, mit oder ohne Muttertier, die im überfüllten Tierheim nicht die allergeringste Chance auf ein Überleben haben. Und hier kommen wir ins „Spiel“.
Kapitel 2) ANIELA GHITA & ihre österreichischen, deutschen und schweizerischen Freunde & Facebook-Hilfsgruppen.
Wir, das sind Aniela Ghita, eine junge Frau aus Ploiesti, die sich seit mehr als 6 Jahren für die Streuner-Tiere ihrer Heimatstadt Ploiesti aufopfert und einige persönliche Freunde, mit deren Facebook-Hilfsgruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz,
Während sich Aniela’s Anfänge als Tierschützerin noch darauf beschränkten, neben ihrer regulären Arbeit als Sachbearbeiterin in einer Versicherung, die Streunertiere ihrer Heimatstadt mit den damals noch sehr spärlichen ausländischen Spendengeldern zu füttern, ist sie heute Vollzeit-„Mitarbeiterin“ im öffentlichen Bucov-Shelter, wenn auch auf „freiwilliger“ (sprich: unentgeltlicher) Basis. Aniela kümmert sich nicht nur hingebungsvoll um die dort verwahrten Tiere, sondern hat auch im Laufe der Jahre ein Netz von privaten Pflegestellen in ihrer Heimatstadt aufgebaut, die – selbstverständlich gegen ein kleines „Honorar“ – einige besonders hilfsbedürftige Tiere bei sich zu Hause aufnehmen und pflegen, seien es kranke und/oder alte Tiere, hilflose Welpen mit und ohne Mütter, eben diejenigen Tiere, die allesamt keinerlei Überlebenschance im überfüllten Shelter hätten. Während sich der große deutsche Tierschutzverein „ProDogRomania e.V.“ mit seinen zahlreichen Mitgliedern dankenswerterweise seit mehr als 2 Jahren um die Tiere des Bucov-Shelters kümmert und dort kontinuierlich für Verbesserungen sorgt, ist Aniela Ghita bei der Versorgung der privat untergebrachten Tiere auf die Hilfe ihrer persönlichen Freunde & Hilfsgruppen angewiesen. Mittels permanenten Spendensammlungen über Trödelverkäufe, Tierpatenschaften und ähnliche Events bringen diese FB-Hilfsgruppen die Mittel für die auf privaten oder tierärztlichen Pflegestellen untergebrachten Tiere auf, mit dem Ziel, sie später einmal in liebevolle Familien im Ausland vermitteln zu können. Dass die Spendengelder unserer Gruppen bei dieser Flut an Tieren jedoch hinten und vorne nicht ausreichen, liegt leider auf der Hand, auch wenn wir noch so sehr kämpfen und nahezu unsere gesamte Freizeit den Tieren in Ploiesti opfern.
Kapitel 3) Anielas Traum vom eigenen kleinen Tierheim „A Sanctuary of Hope“
Da es jedoch ebenfalls auf der Hand liegt, dass uns die unzähligen, auf privaten Pflegestellen untergebrachten Tiere eine Menge mühsam aufgebrachter Spenden-Gelder kosten, die anderweitig wohl weit dringender nötig wären, wurde schon vor geraumer Zeit der Bau eines eigenen, kleinen Tierheims für unsere Tierretterin Aniela angedacht. Vor ca. 2,5 Jahren, gegen Mitte 2014, begann dieser Traum reelle Formen anzunehmen, nachdem Anielas gesamte Familie für den Erwerb eines Grundstückes zusammenlegte & bürgte und dieses Stückchen Land gegen Ende 2014 auch gefunden und erworben wurde. 2500 m² Land wurden vom Verein „Hope for Romanian strays“ angekauft, das jedoch heute noch genauso brach liegt, wie am Tage des Ankaufs. Euphorisch wurde damals begonnen, Spenden für dieses Projekt zu sammeln, doch schnell wurden wir von der Realität eingeholt. Kaum jemand ist bereit, für ein vages Projekt einer Privatperson, noch dazu in Rumänien, Geld zu spenden. Kein potenter Sponsor konnte bisher gewonnen werden, kein großer Tierschutzverein an Bord geholt werden. Aniela hat zwar sehr viele Freunde, die sie bei ihrer Tierschutz-Tätigkeit aktiv unterstützen, doch fließt das so gesammelte Spendengeld fast ausschließlich nur in die Akut- Versorgung der zahllosen Notfälle – die noch dazu täglich mehr werden! Ein Teufelskreis, aus dem es ohne eine größere Finanzspritze „von außen“ kein Entrinnen gibt.
Zwar haben es die Mitglieder unserer Facebook-Hilfsgruppen in den vergangenen beiden Jahren geschafft, mittels Sonder-Spendensammlungen einige tausend Euro anzusparen, doch reichen die bisher angesammelten Mittel noch nicht einmal für den Bau der erforderlichen stabilen Einzäunung des Geländes aus.
Längst haben wir begonnen, uns vom Traum eines von uns selbst erbauten Tierheimes zu verabschieden und uns mit dem Gedanken angefreundet, anstelle eines neu erbauten Tierheimes ein bestehendes Objekt (alter Bauernhof mit Nebengebäuden, aufgelassene Betriebsanlage etc.) anzukaufen und unserem Bedarf entsprechend zu adaptieren. Solche Gebäude stehen rund um die Stadt Ploiesti genügend und auch günstig zum Verkauf, doch der Umbau zu einem funktionsfähigen privaten Tierheim (ausbruchsichere Umzäunung, Tierarzt-Raum, Kranken- und Quarantäne-Station, etc.) erfordert ebenfalls weit größere Summen, als uns derzeit zur Verfügung stehen.
Da dieses Ziel (Umbau eines bestehenden Objektes) jedoch mit Sicherheit leichter umzusetzen sein dürfte, als einem mittlerweile utopischen Bauprojekt hinterher zu hecheln, schauen wir wieder nach vorne und versuchen weiterhin, über private Spendengelder und (hoffentlich) Sponsoren unserem großen Ziel ein Stückchen näher zu kommen.
UPDATE 28.4.2016
Der 28.4.2016 wird als historischer Tag in die Vereinsgeschichte von „Hope for Romanian Strays“, unsere unermüdliche Tierschützerin Aniela Ghita und ihre zahllosen, kleinen und großen pelzigen Schützlinge eingehen. Der Vertrag für unser eigenes, kleines Tierheim, das „Sanctuary of Hope“ wurde unterzeichnet!
Kapitel 4) „A SANCTUARY OF HOPE“ – NEUE HOFFNUNG FÜR zahlreiche HUNDE IN PLOIESTI
Lange hat Aniela danach gesucht: nach einem Ort, an dem schwache, alte, viel zu junge und kranke Hunde gemeinsam gepflegt und versorgt werden können. Aniela hat aktuell in ganz Ploiesti & Umgebung verteilt viele kleine Pflegestellen, die aber immer wieder von der Nachbarschaft wegen der Lärm- und Geruchsbelästigung unter Druck gesetzt werden. Aniela hat viel Zeit damit verbracht, all diese Pflegestellen mindestens 2 mal wöchentlich zu besuchen und mit den wichtigsten Dingen, wie Futter & Medikamente, zu versorgen. Die gesamte Situation war bisher alles andere als produktiv, viel wertvolle Zeit ging verloren, und viel Potential blieb auf der Strecke. Die größte Pflegestelle befindet sich aktuell, bis Ende Mai 2016, noch in einem gemieteten Haus samt Grundstück in Ploiesti, die von Aniela’s Freunden – Elena und Radu – betreut wird. Aber auch dieser Mietvertrag wurde vom Vermieter gekündigt, das Hundegebell hat viele Nachbarn gestört.
Nun aber scheint das optimale Objekt gefunden zu sein:
Das Grundstück liegt etwas außerhalb von Ploiesti in Richtung Bukarest, ist 4.100 qm groß und das bestehende Gebäude auf dem Grundstück beinhaltet ein kleines Lager, ein Bad mit Sanitärbereich und einen weiteren kleinen Raum, der eventuell als Behandlungsraum adaptiert werden kann. Auf dem Grundstück gibt es Strom und fließend Wasser (auch das ist in Rumänien noch nicht die Normalität) und der Außenzaun ist massiv, fest und macht einen sehr stabilen Eindruck. Auch liegt das Grundstück ein wenig außerhalb, so dass sich keine Nachbarn gestört fühlen könnten. Es gibt einige Bäume und tolle Wiesen, wo später Ausläufe für die Tiere gebaut werden. Aniela muss nun als Allererstes eine Quarantäne-Möglichkeit schaffen, damit dieser Ort von den Behörden als privates Tierheim abgenommen wird.
Überhaupt gibt es natürlich noch sehr viel zu tun, aber wir denken, dass dies schon mal ein erster riesiger Schritt in die richtige Richtung war. Aniela wird ihre Betreuungs-Arbeit im öffentlichen Tierheim (Bucov-Shelter) jedoch im gleichen Umfang wie bisher weiterführen, weil dies für Aniela eine absolute Herzensangelegenheit ist! Sie spart sich nun eine Menge Zeit, da sie nun alle Notfellchen an einem Ort zentralisieren kann und darüber hinaus auch weiß, dass sie dort für die Zukunft ein Refugium für die ärmsten der armen Tiere errichten kann, ohne sich Gedanken machen zu müssen, dass sich wieder irgendjemand vor Ort über irgendeine „Belästigung“ beschweren könnte.
So viel zu Aniela’s neuem Projekt, diesem kleinen Hoffnungsschimmer für die Tiere aus Ploiesti!! Es ist wirklich mehr als nur ein guter Kompromiss: das „Sanctuary of Hope“ ist keine Riesen-Anlage mit unendlichem Verwaltungsaufwand, vielmehr ist es eine große Pflegestelle, eine Noteinrichtung für die Schwachen und Jungen, die Zarten und Kranken, bis sie stark genug sind, um in eine neue Familie nach Österreich, Deutschland oder in die Schweiz vermittelt werden zu können.
PACKEN WIR ES AN!